Ressourcen teilen
Wie können wir weniger besitzen und mehr Gemeingüter teilen?
Zivilgesellschaftliche Initiativen verfügen oftmals nicht über ausreichend finanzielle Mittel, um sich die Anschaffung von Werkzeugen, Transportmitteln und Materialien zu leisten. Gleichzeitig sind viele im Laufe ihrer Selbstbau-Projekte darauf angewiesen und wagen eine Investition in Ressourcen, die ggf. jedoch die meiste Zeit im Keller verstauben. Denn wenn wir mal ehrlich sind: Viele Gegenstände und Werkzeuge werden oft nur saisonal oder projektbezogen verwendet.
Durch gemeinsames Nutzen, Teilen und Leihen können Materialien, Gegenstände, Werkzeuge und Flächen mehrfach genutzt werden. Auch das Teilen von (praxisbezogenem) Wissen kann eine enorme Hilfe von Stadtmacher:innen für Stadtmacher:innen sein. Bibliotheken der Dinge, Sharing-Plattformen sowie Wissenspools ermöglichen das Teilen von urbanen Gemeingütern.
Das am Dragoner Areal entstandene CoCooN Archiv ist ein Ort zur Erforschung, Erprobung und Vermittlung von urbanen Praktiken. Gleichzeitig ist es ein crowdsourcing-basiertes Bibliotheks- und Wissensarchiv.
In der Gesellschaft für ausserordentliche Zusammenarbeit in Hannover, einem Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, haben sich mehr als 100 Quartiersakteure zusammengeschlossen, um Räume, Materialien, Werkzeuge und Wissen zu teilen. In ihrer Bibliothek der Dinge werden Gegenstände angeboten – Werkzeug, Küchengeräte, Campingzubehör, Veranstaltungsequipment etwa, die digital wie persönlich vor Ort gebucht und ausgeliehen werden können.
Das Haus der Materialisierung ist ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen und Organisationen, die im Berliner Modellprojekt Haus der Statistik zu den Themen des nachhaltigen Wirtschaftens und klimagerechter Ressourcennutzung forschen und arbeiten. Das HdM beherbergt offene Holz-, Metall-, Textil-, Upcycling- und Fahrrad-Werkstätten, Verleih-Initiativen, Gebrauchtwarenmärkte, Materialpools und -vermittlungsinitiativen.
Das Bille Raum Archiv ist ein Versuch, kollaborativ Wissen über den Raum um den Billebogen im südlichen Zentrum Hamburgs zu produzieren und zu vermitteln, sowie Erfahrungen und Praktiken des Stadtmachens zu sammeln.