Nach aussen kommunizieren
Wie können wir Politik und Verwaltung von unserem Anliegen überzeugen?
Um Verwaltung und Politik von eurer Idee überzeugen zu können, benötigt ihr gute Argumente, ein klar formuliertes Konzept und konkrete Bedarfe. Oftmals hilft es dabei auch, die erzielte Wirkung des Projekts auf die Lebensqualität in der Nachbarschaft, das Gemeinwohl oder sogar die lokale Wirtschaft darzulegen. Das ist oft schwer messbar, Ideen wie die Stadtrendite oder auch die der Gemeinwohlbilanz können aber erste Anknüpfungspunkte für eure Argumentation liefern.
Wenn ihr bei Politik und Verwaltung kein Gehör findet, dann steht der Schritt an die breite Öffentlichkeit an: Durch selbstorganisierte Veranstaltungen mit Fachleuten, medienwirksame Stellungnahmen oder Interventionen im Stadtraum kann schrittweise mehr Unterstützung für die gemeinsame Idee gewonnen werden. Ist das öffentliche Interesse erstmal da, können Politik und Verwaltung meist nicht umhin, als sich mit der Sache zu befassen.
Im Handbuch Organisiert Euch! findet ihr ab S. 133 zahlreiche Handreichungen, wie ihr einen roten Faden in eure Kommunikation bringt.
Geschichten aus dem Baupalast:
“Wenn die ersten Schritte gegangen sind, gilt es, die Geschichte zu erzählen, sich sichtbar zu machen. Das funktioniert am Anfang im Kontext eines BAUPALASTES weniger durch soziale Medien. Der kurze Draht hilft besser, um neue Kanäle zu erschließen – also telefonieren, telefonieren, telefonieren, das direkte Gespräch mit wichtigen Ansprechpartner:innen und möglichen Multiplikator:innen suchen. Tragt eure Argumente vor und überzeugt sie. Hört zu und schaut euch um. Es gibt überall eine aktive Nachbarschaft, die sich schon für einen lebenswerten Kiez engagiert und darüber spricht. Nehmt ihre Angebote an. Redet mit den Menschen, die bei euren Aktivitäten stehenbleiben, gebt ihnen danach einen Flyer oder einen QR-Code in die Hand.
Klassische Medien wie kleine Plakate bei Mustafas Gemüsekebab oder dem nächsten Lebensmittelhändler, Kiezblogs, Nachbarschaftsinitiativen und -portale, lokale Newsletter, lokale Presse funktionieren unmittelbarer, wenn es darum geht, euer Anliegen an eure Umgebung heranzutragen. Nehmt Interessierte dann in eure Social-Media-Gruppen wie Chats, Newsletter oder anderes auf. Bereits vorhandene Netzwerke könnt ihr darüber aktivieren und informiert halten.
Schafft einen Raum, um eure Geschichte zu erzählen. Bei regelmäßigen und für alle offenen Hospitality-Angeboten könnt ihr laufende Entwicklungen vorstellen und verschiedenste Gruppen wie Nachbarschaft, Politik oder Initiativen für eure Sache zusammenbringen. Das ermöglicht zusätzlich Transparenz. Transparenz wiederum wird vielleicht zur Schmiede künftiger Ideen und Allianzen.”